Volksschützenfest 2015 – Montag

Der letzte Gefechtstag startete mit dem traditionellen Katerfrühstück auf dem Festzelt und bangen Blicken in einen wolkigen Himmel. Geschickt zögerte die Bataillonsspitze die Entscheidung über den weiteren Ablauf wiederholt heraus, bis endlich die erlösende Meldung kam: „Rathausplatz!“ Dort zeichnete Major Carlo Knabe den fünften und damit letzten Ritter des Bataillons aus, der sich für dieses verdient gemacht haben muss, aber kein Offizier sein darf. Die Wahl fiel auf Bernd Zimmermann aus der 3. Kompanie, der seit Jahren die reibungslose Einweisung der Fahrzeuge beim Festzug garantiert und lange Zeit mit einem Sanitätswagen den Abschluss bildete.

Bei den juxigen Stärkemeldungen an Major Guido Deppe dort überraschte die „Dritte“ mit einer Standortverlegung – im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem nach 50 Jahren erstmalig nicht zum VbE-Gelände marschiert wurde, kündigte Kompanieführer Jochen Rath an: „Wenn wir nicht zum Bahnhof marschieren, dann kommt der Bahnhof eben zu uns!“ Während der Major nur Bahnhof verstand, verlegte ein Quartett Schienen-Attrappen und Bahnhofsvorsteher Lars Eberhard gab mit einer Pfeife den Ton an. Der Clou folgte in Form einer gummibereiften Draisine, bemannt mit zwei „Stramplern“ und zwei Karussellbremsern, die junge Männer zum Mitreisen suchten. So klar angesprochen, bestiegen Major und Hauptmann flugs das Gefährt und fuhren zu den Klängen von „Auf de Schwäb’sche Eisebahne“ den 1. Halt bei der angedeuteten Firma Recker an: Hier wurden zwei kühle Bier kredenzt, bei denen der Major weltmeisterliche Schnelligkeit an den Tag legte, während der Hauptmann sich als Halbfinal-Brasilianer erwies – was sich auch am folgenden Zwischenstopp VbE ebenso bestätigte wie an der Endstation F&R. Hier eine wichtige Richtigstellung: Die LZ berichtete am 23.6.2015, dass Alkoholfreies ausgeschenkt worden sei – das weisen wir von uns, schließlich haben wir einen Ruf zu verteidigen, wie Major Deppe meinte. Gleichwohl war er froh, beim anschließenden Gag der „Zwoten“ einen tiefprozentigen Lippischen Schützen genießen zu dürfen. Zuvor wurde die Königskette seiner Majestät Andreas I. mit einem Lätzchen dekoriert, schließlich war er mit seiner Manuela vor drei Wochen Großeltern geworden.

Über einen musikalischen und zwischenmenschlich wunderbaren Aufenthalt am Altenheim ging es auf den Festplatz, wo der „Spass für Kids“ die Kleinen unterhielt, das neue Königinnen-Café ehemalige Throngesellschaften zusammenführte – mit dabei auch Gisela Thorns, die vor 52 Jahren Königin gewesen war. Parallel feuerten sich die Kapellen gegenseitig an, als sie das Festzelt aus allen Ecken musikalisch unterhielten, bevor die Forellentaler Blasmusik absprachegemäß das Ruder übernahm und einen phänomenalen Auftritt ablieferte. Bei Musik der Partyband Takeoff ging es in den abschließenden Tanzabend, an dem mancher auf dem Thron einmal Probesitzen konnte: 2017 ist es wieder soweit!

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